Hallo zusammen,
im Lichte der kreativen Verwirrung
angesichts von Begriffen wie "traditionell", "instinktiv", "intuitiv" und "Systemschütze" habe ich mich schon desöfteren gefragt, wie eigentlich die Altvorderen geschossen haben - also, um es etwas einzugrenzen, diejenigen, die den Bogen benutzt haben, weil er für denangestrebten Zweck (Jagd oder Krieg) das effektivste zur Verfügung stehende Mittel war. Also beispielsweise die Engländer mit ihren Langbögen, Native Americans, Ureinwohner Mittel- und Südamerikas, mittel- und ostasiatische Bogenschützen verschiedenster Provenienz.
Irgendjemand muss irgendwann auf die Idee gekommen sein, dass es unter bestimmten Umständen (Präzisionsschuss aus ruhender Position, beispielsweise bei der Ansitzjagd oder hinter einer Verschanzung) vorteilhaft sein kann, über eine Achse oder einen Punkt am Bogen zu zielen und ggf. auch den Schießstil entsprechend anzupassen. Ich könnte mir vorstellen, dass zunächst das Zielen über den Pfeilschaft mit sehr hohem Anker aufkam und irgendwann so etwas wie Facewalking und dann das Zielen über die Pfeilspitze daraus wurde, möglicherweise auch schon im Sinne von Gap Shooting. Ob möglicherweise auch schon visierähnliche Vorrichtungen Verwendet wurden (Stöckchen am Bogen) mit der damit verbundenen Möglichkeit, die Schießtechnik in Richtung Kinnanker zu verschieben, wäre aus meiner Sicht eine interessante Zusatzfrage.
Ich vermute mal, dass dedizierte Bogenvisiere erstmals im 20. Jahrhundert aufgekommen sind, möglicherweise mit der Popularisierung des Bogenschießens in den USA.
Gibt es irgendwo eine Quelle, in der man diese Entwicklung der Zieltechniken im historischen Kontext nachlesen kann?
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf
Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"