Hallo Community,
angeregt durch Diskussionen an anderer Stelle:
Mir ist schon viel Bogen-Murks in die Hände gekommen, gefühlt zunehmend, auch aus europäischer Produktion, bis in die € 800-Klasse.
Nicht tunebare Bögen (reiten, anschlagende Pfeile), schlechte Schussleistung, Sehne die aus den Lagern springt im Vollauszug weil der Recurve zur Seite wegschnappt, ... waren die Folgen.
Finde das traurig, vor allem für weniger Erfahrene die hier noch kein Misstrauen / keine Prüfroutine aufgebaut haben, und will mal eine Art Checkliste an die Hand geben.
Kontrolliert eure Neuankömmlinge auf:
- Geradheit, abgespannt:
. Der Länge nach über den Bogenrücken durchschauen / peilen.
. Kippeltest (Recurve, Hybrid) auf ebener Fläche.
- Recurve: Sehnenkerben mittig? Sieht man mit dem bloßen Auge ganz gut, ansonsten Messgerät (Lineal mit feinen Strichen, oder Messchieber).
- Geradheit, aufgespannt:
. Recurve: Neigen sich die Recurves zur Seite? Hierzu über den Wurfarm-Rücken peilen, vom Griffstück zum Tip.
. Fluchtet die Sehne über die ganze Länge mit der Mitte des Bogens? Hierzu einen Tip auf einen Tisch oder eine Stuhllehne legen, den anderen auf Brusthöhe locker in der Hand halten und der Länge nach durchpeilen.
- Läuft die Sehne sauber in die Kerben? Ein Stück ausziehen und langsam auf Standhöhe zurück nachgeben. Beide Seiten (Bogen umdrehen). Kein Seitenlicht, also Licht von hinten oder von vorn (seitlichen Schatten von Fenster oder Sonne vermeiden).
- Recurves vergleichen: Gleich groß / gleicher Radius? Abgespannt und auch aufgespannt? Seitlich von weiter weg draufschauen und vergleichen. Takedowns: WA nebeneinader legen und vergleichen.
- Tiller plausibel? Messen. Der obere WA muss +3-6 mm haben (für mediterrarnen Sehnegriff, sehr kurze Bögen auch mehr); oder Null bis+ 2 mm für Untergriff.
- Sonstige Verarbeitung: Tipps, Sehnenlager, Verleimungen, Schliff, Lackierung.
Lasst euch nicht besch...ummeln, und tretet zurück / reklamiert, und zwar bevor der Bogen Gebrauchsspuren hat ...
Grüße, Daniel